Ich

Theater!

Theaterstücke zu schreiben ist ein langgehegter Traum von mir. (Siehe oben: Ich beim ersten Gedanken daran.) Die unmittelbare Reaktion des Publikums, die Nahbarkeit der Schauspieler und das Beobachten, was Regisseur und Schauspieler aus dem machen, was ich mir ausgedacht habe, ist spannend, reizvoll, amüsant. So habe ich mich sehr gefreut, als mir der ewig rührige Chef der „Comödie Dresden“, Olaf Maatz, die Chance dazu gab. Nun habe ich bisher 13 eigene Komödien und Tragikomödien geschrieben. Und allesamt wurden vom so erfahrenen Team sehr gut aufgenommen. Nicht nur an der „Comödie Dresden“ sondern auch an anderen Bühnen sollen – ja werden – die Stücke aufgeführt werden. Wann? Hmmm! Sagen wir mal so: Wer konnte denn ahnen, dass weltweit alle Theater schließen würden, kaum dass ich anfing, Stücke zu schreiben? VERSCHWÖRUNG! 😉 2021 sollte mein Jahr der Premieren werden, doch dann hat eben „Oberintendant Corona“ übernommen. Aber was sollte man jammern? So ging es schließlich der gesamten Branche. Weltweit! 

Aber immerhin! Dank des gigantischen Einsatzes des Teams der „Comödie Dresden“ gab es im Sommer 2020 die Open-Air-Aufführungen der berühmten „Addams Family“. 38 fast ausverkaufte Veranstaltungen, tolle Presse, begeisterte Zuschauer. Und es gibt 2021 weiter Aufführungen davon. Ich durfte diese Version des Broadwaystückes schreiben. Ein Anfang, mitten in Krisenzeiten. Und ein geiles Gefühl. Besonders, weil meine Arbeit auch vom Team sehr anerkannt wurde, was für einen Einzelkämpfer ohne Heimat wie mich eher selten möglich ist.

Und nun wünsche ich mir sehr, dass auch meine wirklich eigenen Stücke auf die Bühnen kommen. Doch es sind kuriose Zeiten. Nachdem die Theater wieder öffneten, wurden und werden erst einmal Stücke nachgeholt, die während Corona schon auf den Spielplänen standen, aber ausfielen. Zudem ist es für die gebeutelten Theater günstiger, bereits gelaufene Stücke wiederauszuführen als neue Stücke zu inszenieren. Verständlich. Mal wieder muss ich mich in meinem Leben also gedulden. Ich verrate Ihnen mal was: Ich frage aktuell nicht mal mehr nach, wie es mit Spielplänen, Vorbereitungen, Schauspielercasting usw. läuft. Ich habe fast 30 Jahre Autorenleben darauf gewartet, für das Theater arbeiten zu dürfen. Da kommt es nun auf ein, zwei Jahre auch nicht mehr an.  Also heißt es wie immer: Einfach immer gelassen durch die Augenlider atmen! Und halt weiterschreiben!

Ach und schauen! Schließlich lebe ich aktuell in der „Theaterhauptstadt der Welt“, in Buenos Aires. Excelente. Maravilloso. ¡Me alegro!

Hmmm, aber Theater in Deutschland zu sehen, wäre schon besser.

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