Die Hand Gottes ist tot.
Als Reisender bist du einfach manchmal in Städten und an Orten, an denen justament Geschichte geschrieben wird. Als Diego Maradona am 25. November 2020 plötzlich starb, war ich in Buenos Aires.
Jeder kann sich vorstellen, was das mit dieser Stadt und diesem Land gemacht hat. Schockstarre und eine Art Totenparty zur gleichen Zeit. Schon am nächsten Tag wurde diese argentinische Legende in Casa Rosada, dem Sitz des Präsidenten, im geschlossenen Sarg aufgestellt und alle, die es hinein schafften, durften Abschied nehmen. Beinahe alle anderen taten es draußen. Vor Casa Rosada, auf dem Plaza de Mayo, auf der Avenida de Mayo, am Obelisk und anderswo. Das alles war aus diversen Gründen erstaunlich. Auch, weil Argentinien ein Land ist, in dem eigentlich nichts beim ersten Mal, und schon gar nicht schnell funktioniert. Doch hier war plötzlich alles wunderbar organisiert. Es standen Videoleinwände, die Polizei hatte die zehntausenden Menschen gut und entspannt im Griff und es gab schon Andenken mit seinem Todestag. Ich war nicht in Casa Rosada, aber was drumherum geschah, hat mich beeindruckt.
Letztlich war es friedlich, traurig, fröhlich, begeistert, dankbar und sehr argentinisch.